Rückkehr in das Dorf
Marc Schulze-Becking, hier noch im Dress von Union Lüdinghausen, ist zu seinem Heimatverein Blau-Weiß Ottmarsbocholt zurückgekehrt |
Nach sieben Jahren bei Union Lüdinghausen ist Marc Schulze-Becking zu seinem Stammverein BW Ottmarsbocholt zurückgekehrt – und damit auch zu seinem Bruder Dirk.
Sieben Jahre spielte Marc Schulze-Becking für Union Lüdinghausen, riss unzählige Kilometer auf der Außenbahn im linken Mittelfeld ab – erst zwei Jahre in der Landesliga, nach dem Abstieg 2006 weitere fünf in der Bezirksliga-Staffel 11. Nun ist der waschechte Ottmarsbocholter zu seinem Heimatverein, den Blau-Weißen, in die Kreisliga A zurückgekehrt.
„Die ganze Zeit bei Union war schon toll“, sagt der 31-Jährige. Doch Schulze-Beckings Berufsleben hat nun Vorrang, seine Tätigkeit als Wirtschaftsingenieur in Wuppertal lässt den Trainingsaufwand bei einem Landesliga-Aspiranten nicht mehr zu. So kehrte er zu dem Verein zurück, bei dem er einst als Sechsjähriger das Kicken lernte.
Aber die berufliche Auslastung war nicht der einzige Grund für den Wechsel. „Ich hab‘ vor, noch ein Jahr dranzuhängen und möchte in diesem Jahr noch mit meinem Bruder kicken“, sagt der ehemalige Unionist. Dirk Schulze-Becking, der mit Marc nicht nur bei BWO, sondern auch bei den B-Jugendlichen des SV Herbern gemeinsam auf dem Feld stand, ist ein Jahr älter und bereits vor dreieinhalb Jahren von Union, wo er für die Reserve spielte, zu den Blau-Weißen zurückgekehrt. Dort ist er Libero, trägt die Kapitänsbinde und hat seinen jüngeren Bruder vor der aktuellen Saison dazu überredet, seine Karriere im Heimatort ausklingen zu lassen.
Die Schulze-Beckings loben den Zusammenhalt in Ottmarsbocholt in höchsten Tönen. Dirk sagt: „In der heutigen Zeit herrscht bei vielen Vereinen ein einziges Kommen und Gehen. Bei BWO ist es wie in einer Familie. Und das macht das Besondere aus.“ Und Marc ergänzt: „Für Union spielen viele, die von auswärts kommen. Bei BWO kommen fast alle aus dem Dorf. Und das sorgt für einen großen Zusammenhalt.“
Im Gegensatz zu seinem Bruder, der in Münster als Betriebswirt arbeitet und in der Woche mit der Truppe von Trainer Heinrich Freese trainieren kann, kann Marc Schulze-Becking den Zusammenhalt nur an den Wochenenden und während der Spiele meist nur auf der Bank genießen. Wegen der zwangsläufig fehlenden Fitness steht er bislang nur als Einwechselspieler zur Verfügung. Sechs Mal kam er bisher zum Einsatz, nun nicht mehr im Mittelfeld, sondern als Stürmer.
Das soll sich in der nächsten Saison ändern. „Dann möchte ich eigentlich wieder von Anfang anspielen“, sagt er. „Aber dann muss die Luft auch reichen.“
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 24.03.2012