FB VfL Senden ganz dicht vorm Aufstieg

VfL Senden ganz dich vorm Aufstieg

Das Derby war kampfbetont. In dieser Szene schreit BWO-Spieler Hannes Arnschink nach einem Aufeinandertreffen mit VfL-Verteidiger Niko Reimer.
Foto: WN v. 26.05.2013

Der VfL Senden braucht aus den letzten beiden Spielen nur noch einen Sieg, dann ist der Aufstieg in die Bezirksliga sicher. Der Tabellenführer gewann glücklich, aber verdient mit 2:1 bei Blau-Weiß Ottmarsbocholt. Marius Broek traf in der Nachspielzeit.

Es läuft schon die fünfte Minute der Nachspielzeit. Ein Eckball für den VfL Senden segelt in den Strafraum von Blau-Weiß Ottmarsbocholt. Stürmer Marius Broek schleicht sich von seinem Gegenspieler weg, steht kurz vorm Kasten frei und drückt die Kugel über die Linie. Das war am Sonntagnachmittag der 2:1-Siegtreffer für den VfL im Derby in Ottmarsbocholt. Ein Tor, mit dem die Sendener fast schon für die Bezirksliga planen können.

Sie stehen weiterhin vier Punkte vor dem letzten Verfolger SV Herbern 2 an der Tabellenspitze. Ein Sieg aus den verbleibenden zwei Spielen in Alstedde und Capelle reicht zur Rückkehr in die Bezirksliga nach dem Abstieg 2008.

Der VfL präsentierte sich bei tapfer kämpfenden, aber harmlosen Ottmarsbocholtern allerdings wenig meisterlich. Der Sieg war verdient, aber glücklich. In der ersten Halbzeit vergaben die Gäste haufenweise Torchancen, in der zweiten taten sie zu wenig. „Ich vermute, dass die Jungs ein bisschen nervös waren“, analysierte ein erleichterter VfL-Trainer Claus Fischer direkt nach dem Abpfiff. „Meine Mannschaft war nicht gut. Sie kann deutlich besser spielen.“

Tief enttäuscht war Niels Müller. „Das ist bitter, so spät das entscheidende Tor zu kassieren“, ärgerte sich der Co-Trainer von BWO. Er sagte aber auch: „Das Ergebnis geht in Ordnung.“ So sah es auch Ralf Bülskämper. Der Coach, der sich in der Schlussphase des Spiels einwechselte, erlebte an diesem Wochenende gleich zwei Mal hautnah, wie brutal Fußball sein kann. Am Samstag saß der BVB-Fan im Londoner Wembley-Stadion und sah ein spätes Gegentor für seine Schwarz-Gelben. Am Sonntag stand er schon wieder selbst auf dem Rasen und bekam ein spätes Gegentor mit seinen Blau-Weißen.

Die Sendener diktierten die erste halbe Stunde, vergaben aber Tormöglichkeiten im halben Dutzend. BWO schoss einmal aufs Tor – durch Julian Volbracht aus 18 Metern (32.). Als die Gastgeber gerade in der Partie waren, spielten sie im Mittelfeld klein-klein und verloren den Ball. Broek entwischte in der Spitze und traf kurz vor der Halbzeit mit einem überlegten Schuss zum 0:1.

Im zweiten Durchgang ließen Broek und Florian Kaling zwei weitere Chancen ungenutzt. Das rächte sich: BWO glich eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit aus. Nach einer Flanke von Dominik Diekemper durfte Daniel Beutel den Ball nahezu ungestört einköpfen. Danach tat sich nicht mehr viel – bis zur langen Nachspielzeit. Bis Broek richtig stand und den VfL fast schon zum Titel schoss.

BWO: Erkmann – Tübing, D. Schulze Becking, Hibbe, Simon (80. Bülskämper) – Diekemper, Arnschink, Saabe, D. Beutel – F. Volbracht (75. Welp), J. Volbracht (56. Vernauer)

Tore: 0:1 Broek (43.), 1:1 D. Beutel (76.), 1:2 Broek (90.+5)

Beste Spieler: Erkmann