Personalsorgen bleiben treu
Frauenmannschaften von BW Ottmarsbocholt blicken einer schweren Rückrunde entgegen
-Christian Besse- Ottmarsbocholt – Mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen waren die beiden ersten Tischtennisteams der Ottmarsbocholter Frauen in die Saison gestartet. Die erste Mannschaft hatte sich den erneuten Klassenerhalt in der Regionalliga auf die Fahne geschrieben, die zweite den Durchmarsch in die Oberliga. Beide Teams haben „Recht behalten“, wie die Hinrunde gezeigt hat. Die Regionalliga-Frauen liegen auf dem zweitletzten Rang, dem ersten direkten Abstiegsplatz. Die zweite Mannschaft von BWO ist Spitzenreiter der NRW-Liga und damit auf Aufstiegskurs.
Für das erste Team ist der Klassenerhalt jedoch schwerer als gedacht. Vor der Saison hatten sich die Blau- Weißen mit der Ukrainerin Gayanna Karyagina verstärkt, doch die in Hessen wohnende ehemalige Oberliga- Spielerin kam in der Hinrunde aus privaten Gründen kein einziges Mal zum Einsatz. Auch Katja Schmidt, die bisherige Nummer zwei, hat aus Verletzungsgründen noch kein einziges Mal an der Platte gestanden.
Die ebenfalls angeschlagene Ellen Bispinghoff, die bisherige Nummer drei und Spielertrainerin des Teams, kam nur in drei Partien zum Einsatz. Einspringen mussten Spielerinnen der zweiten Mannschaft, vor allem Patricia Kryjak und Larissa van Boxel.
Lena Uhlenbrock, nun Nummer drei hinter Spitzenspielerin Ingrida Preidziute und Bispinghoff, rechnet nicht damit, dass sich die Situation in der Rückrunde, die am 28. Januar (Samstag) mit einem Heimspiel gegen die TTVg Kleve beginnt, verbessern wird. Karyagina und Schmidt würden in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen. Patricia Kryjak werde in die zweite Mannschaft zurückkehren, dafür rücke Larissa van Boxel hoch. Der Grund: Kryjak werde aus beruflichen Gründen nicht so oft spielen können.
„Wir wollen versuchen, die Gegner in jedem Spiel zu ärgern und nach Möglichkeit einen oder zwei Punkte mitzunehmen“, sagt Uhlenbrock. Die größten Chancen sieht sie in den Partien gegen Kleve, den SC Niestetal, den Tabellenletzten Richtsberg, Schloß Holte-Sende und den TSV Langstadt 2. In der Hinrunde konnte BWO nur zweimal punkten: In Kleve siegten Preidziute und Co. 8:5, bei Schloß Holte-Sende spielten sie 7:7.
Um den Klassenerhalt braucht sich die zweite Mannschaft der Blau-Weißen nicht zu sorgen. Eher um den Aufstieg – es wäre der fünfte in Folge. Fast historisch war das 5:8 am fünften Spieltag gegen den TV Voerde – es war die erste Niederlage von BWO 2 seit mehr als zwei Jahren. Ihr sollte eine zweite folgen, am letzten Hinrundenspieltag verloren die Ottmarsbocholterinnen gegen den VfL Oldentrup mit 3:8. In beiden Begegnungen hatte die Regionalliga-Zweite aber, wie in jeder Partie, Spielerinnen an die Erste abgeben müssen. Auswärts ist die Weste der Ottmarsbocholterinnen aber nach wie vor weiß.
In der Tabelle hat BWO 2 nur einen Punkt Vorsprung vor Kleve 2 und der DJK Adler Brakel – ein ungewohntes Gefühl für das junge BWO-Team, das in den vergangenen Jahren durch die Ligen verlustpunktfrei durchmarschierte. Dass die Blau-Weißen den ersten Platz bis zum Saisonende halten, sei allerdings alles andere als selbstverständlich, sagt Larissa van Boxel, die nun für Rückkehrerin Patricia Kryjak in die Regionalliga-Mannschaft wechselt. „Es wird sehr, sehr schwer“, so van Boxel über den Aufstieg.
Die anhaltende Personalmisere der ersten Mannschaft zwingt die zweite weiter dazu, Spielerinnen abzugeben. Dazu wird Kryjak, alte und neue Spitzenspielerin der Zweiten, in der Rückrunde voraussichtlich oft verhindert sein. Hinter ihr und Selena Wiggers sind für das untere Paarkreuz Zoé Peiffert und Lisa Richter vorgesehen. Gina Ripploh und Rabea Dahl schlagen nun für die dritte Mannschaft von BWO in der Bezirksliga auf.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 14.12.16