TT Erdrückende Dominanz

Erdrückende Dominanz

Elf Siege in den Einzeln und nur eine Niederlage: BWO-Neuzugang Katja Schmidt ist viel zu gut für die Verbandsliga.
Foto: WN v. 27.11.2013

In der Verbandsliga und in der Bezirksklasse dominieren die Damenteams von Blau-Weiß Ottmarsbocholt nach Belieben. Sie sind Herbstmeister, alles andere als der Doppelaufstieg wäre eine Sensation. Die erfolgreichen Mannschaften wecken aber Begehrlichkeiten bei anderen Klubs.

Die Damenmannschaften des SC Blau-Weiß Ottmarsbocholt sind zu gut für ihre Ligen. Viel zu gut: Jeweils souverän und ohne Verlustpunkt haben sich BWO 1 in der Tischtennis-Verbandsliga und BWO 2 in der Bezirksklasse zur Herbstmeisterschaft geschmettert. Beide Teams sammelten in der Hinrunde 18:0 Punkte, in beiden Klassen ist die Dominanz erdrückend. Für den Verein mit der herausragenden Nachwuchsarbeit bei den Mädchen ist das schön, bringt aber auch Probleme.

Rein sportlich ist alles paletti. Die Ottmarsbocholterinnen marschieren unbeirrt durch die Verbandsliga. Zwei 8:2-Siege sind schon die schlechtesten Ergebnisse. Drei Mal siegte die Truppe 8:0 und vier Mal 8:1. Bestenfalls Verfolger TTC Werne 98 könnte dem Spitzenreiter auf dem direkten Weg zurück in die Oberliga noch ein bisschen ärgern. In der Bezirksklasse sieht es nicht anders aus. Immerhin hatte die BWO-Reserve mit 8:5 und 8:4 schon zwei relativ knappe Ergebnisse zu verzeichnen. Der Spitzenreiter hat aber auch schon fünf Mal 8:0 oder 8:1 gewonnen.

„Wir sind mit beiden Mannschaften Herbstmeister, das war unser erstes Ziel. Beide sind in ihren Ligen aber unterfordert“, erklärt Trainer Frank Weitkamp und schmunzelt: „Mein Job ist in dieser Saison sehr leicht, oft eingreifen bei den Spielen muss ich nicht.“ Überraschend kommt die Überlegenheit aber nicht, alles andere als der Doppelaufstieg wäre eine herbe Enttäuschung. Der Grund: Mit der litauischen Nationalspielerin Ingrida Preidziute und der erfahrenen Katja Schmidt hat sich BWO an Position eins und zwei verstärkt – mit viel zu viel Klasse für diese Liga. Preidziute kommt auf eine Einzelbilanz von 12:0 Siegen und Schmidt auf 11:1. BWO-Eigengewächs Lena Cornelissen bringt es auf 15:0 Siege.

Tristesse kommt deshalb aber nicht auf im BWO-Lager. „Die Neuen haben sich gut eingefügt, die Stimmung ist super. Und der Zusammenhalt zwischen erster und zweiter Mannschaft ist toll“, sagt Weitkamp. Störfeuer kommen eher von außen. „Jetzt müssen wir uns gegen Angebote anderer Vereine für unsere jungen Spielerinnen wehren“, berichtet der Coach.

Selena Wiggers und Lisa Richter aus der zweiten Mannschaft hatten konkrete Anfragen aus der Verbandsliga. Sie bleiben in der Rückrunde bei BWO, „und ich hoffe, auch in der nächsten Saison“, so Weitkamp. Nur Annchristin Lange wechselt zur Rückrunde zum Verbandsliga-Konkurrenten Arminia Ochtrup.

Ein weiteres Problem: Durch die geringe Gegenwehr werden die Ottmarsbocholterinnen kaum gefordert. Ein verschenktes Jahr für den Reifeprozess? „Bei den erfahrenen Spielerinnen in der ersten Mannschaft sehe ich das nicht, bei den jungen Spielerinnen in der zweiten ist das anders“, sagt Weitkamp. „Die würden sich sicherlich deutlich besser entwickeln, wenn sie stärkere Gegnerinnen hätten. BWO versucht das durch Einzelturniere wie Meisterschaften und Ranglisten aufzufangen.

Und fast alle Talente aus der zweiten Damenmannschaft stehen auch in der Mädchen-Verbandsliga an den Platten – und müssen dort wesentlich mehr kämpfen. In dieser Klasse ist der SV DJK Holzbüttgen das Maß aller Dinge. BWO ist Tabellenzweiter – mit einer Niederlage nach sieben Spielen.

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 27.11.2013